DAV Pressemitteilung vom 11.04.2007

Noch immer keine staatliche Förderung des bayerischen Wegenetzes 

Investitionsschub auch für die Wege? 

MÜNCHEN. – Der bayerische Wirtschaftsminister sieht laut einer Pressemeldung vom 9. April 07 gute Chancen für das Urlaubsland Bayern im Jahr 2007 – und hofft auf einen „Investitionsschub“ im bayerischen Tourismus. 

„Auch wir hoffen auf einen entsprechenden Schub – vor allem bei der Unterstützung des Alpenvereins, wenn es um die Instandhaltung und Pflege der Wege in den Bayerischen Alpen geht“, so Thomas Urban, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins. „Für das Urlaubsland Bayern stellen die Alpen ein großes Kapital dar. Der Deutsche Alpenverein darf bei der Sicherung der alpinen Infrastruktur nicht allein gelassen werden“, so Urban weiter. 

Derzeit vertraut die Staatsregierung darauf, dass der Alpenverein das alpine Wegenetz weitestgehend selbst unterhält; jährlich fließen nur rund 30.000 € für den Erhalt des Wegenetzes; bis 2003 konnte der DAV mit bis zu 500.000 €/Jahr für seine Hütten und Wege rechnen. 

Klimafreundlicher Urlaub in Bayern 

Schon heute ist im Alpenraum ein Temperaturanstieg zu verzeichnen, der deutlich über dem europäischen Mittel liegt. Gletscherschmelze, Muren und Extremwetterereignisse setzen gerade dem alpinen Wegenetz stark zu. 

„Wer langfristig den bayerischen Tourismus fördern möchte, muss das Wegenetz im Blick haben; hier müssen wir uns aufgrund geänderter klimatischer Bedingungen neuen Herausforderungen stellen“, so Urban. 

Auf der anderen Seite bietet der Klimawandel auch ein großes Potential für das Urlaubsland Bayern. So gehen Touristiker davon aus, dass der große Ansturm auf die bayerischen Alpen erst noch kommen wird. Wohnortnaher Urlaub statt Fernreise mit hoher CO2-Belastung – von dieser Diskussion können die bayerischen Alpen nur profitieren. „Das Urlaubsland Bayern als klimafreundliche Alternative mit einer intakten alpinen Infrastruktur – so könnte die bayerische Staatsregierung mit ihrer Förderpolitik schon heute Weitsicht beweisen“, appelliert Urban an die Entscheider. 

Wege – Rückgrat des alpinen Tourismus

Der DAV und seine Sektionen betreuen mit großem personellen und finanziellen Aufwand im gesamten Alpenraum rund 40.000 km Wege, davon liegen ca. 10.000 km in Bayern.